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Meinungen

»Das Netz vergisst nichts!«
Wir auch nicht. Zumindest, was die Haltung verschiedener politischer Akteure zur Dickmühle betrifft. Im Hinblick auf die Bürgermeisterwahlen in Rosbach haben wir uns daher entschieden, die Positionen der Parteien und ihrer Vertreter aus dem letzten Jahr hier so stehen zu lassen und um die der Kandidaten zu ergänzen, soweit uns deren Äußerungen zum Thema »Dickmühle« oder »Naturschutz« in zitierfähiger Form vorliegen.

Es gibt viele Meinungen zum Thema »Bebauung der Dickmühle«. Wir haben Ihnen hier eine Auswahl der prägnantesten Äußerungen zusammengestellt. Zugleich entschuldigen wir uns dafür, dass wir Ihnen hier keine direkte Kommentarfunktion anbieten, denn wir möchten es gerne vermeiden, durch ständige Redundanz Leserinnen und Leser abzuschrecken oder eine eigene Redaktion beschäftigen zu müssen, um beleidigende Äußerungen aus Kommentaren herauszufiltern... Das können wir mit unseren Mitteln leider nicht leisten. Selbstverständlich können Sie aber per E-Mail oder auf den anderen unter Kontakt genannten Wegen an uns herantreten und uns Ihre Meinung sagen!

Meinungen werden wesentlich von der Gewichtung der Fakten und Argumente zu einem Thema geprägt. Es ist daher unvermeidlich, dass es zwischen den Materialien auf der Seite »Informationen« und dem hiesigen Meinungsbild Überschneidungen gibt.

Ein paar Argumente und Ansichten finden Sie schon einmal auf den Webseiten zweier Burgholzhäuserinnen:

Mehrere Beiträge von Susanne Noster auf ihrer Burgholzhausen-Seite, z.B. "Impressionen aus der Frischluftschneise 'Dickmühle'"

Auch Monika Müller hat sich auf ihrer eigenen Webseite zu einem möglichen Gewerbepark Dickmühle geäußert; die beiden Beiträge vom 11.5.2017 und vom 21.5.2017 finden Sie auch hier als PDF-Dateien.

Und wie nicht anders zu erwarten, sieht man das im Rosbacher Rathaus natürlich ganz anders. Es entbehrt jedoch jeglicher Plausibilität, wenn man der Regierungspräsidentin weiszumachen versucht, es werde auch nur ein einziger Burgholzhäuser Anwohner seinen gut bezahlten Arbeitsplatz, mit dem er seine Wohnung finanzieren kann, gegen einen schlecht bezahlten Arbeitsplatz in der Logistikbranche vor der Haustür eintauschen, mit dem er sich dann nach kurzer Zeit eben das arbeitsplatznahe Wohnen nicht mehr leisten kann. Von den zahlreichen hier lebenden Ruheständlern, die eben eins wollen: ihre Ruhe, und keinen Lärm oder Abgase rund um die Uhr, ganz zu schweigen! Auch den Vorwurf "Friedrichsdorfer Schnellschüsse" kann man getrost zurückgeben: Das ganze Planungsvorhaben an der Dickmühle wirkt wie ein absoluter, nicht im geringsten durchdachter Schnellschuss an den Bedürfnissen der Städte Rosbach und Friedrichsdorf, aber auch der näheren Umgebung komplett vorbei...

In einem Brief hat sich der ehemalige Rodheimer Pfarrer und direkte Anwohner an das Gebiet, Herr Fritz Dahmen, unter anderem an die Stadtverordneten der Stadt Rosbach v.d.H. gewandt und neben den zu erwartenden Folgen eines Gewerbeparks an der Dickmühle für die Anwohner sowie Flora und Fauna auch die siedlungsgeschichtliche Bedeutung des Areals hervorgehoben.

Eine Presseerklärung unserer Anwohnerinitiative zum Thema »Gewerbepark Dickmühle« auf dem Stand der Diskussion vom 23.6.2017 finden Sie hier.

Natürlich befinden sich die Rosbacher Stadtverordneten derzeit auch noch im Prozess der Meinungsbildung. Herr Steffen Etzel hat daher dankenswerterweise einige Überlegungen zur Standortfrage und Wirtschaftlichkeit angestellt und diese den Rosbacher Stadtverordneten in einem Musterschreiben mit der Bitte um Stellungnahme zukommen lassen.

Hier die Stellungnahmen der einzelnen Parteien bzw. ihrer jeweiligen Fraktionsvorsitzenden stellvertretend für ihre Ortsgruppe in der Reihenfolge der erhaltenen Antworten bzw. von deren Freigaben (Stand Mai/Juni 2017):

Klaus Jacobi, Wählergruppe SALZ:
»Ich beschäftige mich seit Jahren mit der agressiven Entwicklungspolitik in Rosbach und habe dazu sehr umfangreich recherchiert, kenne also auch die Studien des Deutschen Instituts für Urbanistik.
Letztes Jahr habe ich in der Stadtverordnetenversammlung einen Antrag eingebracht, den ich Ihnen als pdf-Datei beigefügt habe. Er wurde unter anderem als "intellektuelle Zumutung" bezeichnet, wobei diese Einschätzung  wohl vom Intellekt des Betrachters abhängt. ...
Ich lehne einen Gewerbepark eines "Investors" für Rosbach grundsätzlich ab, insbesondere im Areal Dickmühle. Eine Überlegung für andere Standorte in Rosbach erübrigt sich somit, ebenso die Befassung mit Kosten und Folgekosten. Meine grundsätzliche Einstellung zum exorbitanten Wachstum der Kommune entnehmen Sie bitte den beigefügten Anlagen

Dieter Kurth, Vorsitzender der Stimme RosbachRodheim:

»Seien sie versichert, dass auch wir, die Stadtverordneten der STIMME, das Für und Wider sorgfältig abwägen, bevor wir eine Entscheidung treffen. Dabei stellen wir nicht persönliche Interessen in den Vordergrund, sondern haben das Gemeinwohl im
Auge. ... Auf Antworten meiner Fraktionskollegen brauchen sie nicht zu warten, als Fraktionsvorsitzender habe ich auch in deren Namen geantwortet.«
 

Hans-Peter Rathjens, 1. Vorsitzender der SPD Rosbach:
»Am 7. Juni werden wir eine offene Fraktionssitzung in Rodheim im "grasgrün" (20:00 Uhr) abhalten. Würde mich freuen, wenn Sie dazukommen und wir dann alle Punkte gemeinsam diskutieren. Es sollen alle Argumente in die Entscheidung mit einfließen - finale Abwägung muss dann jeder Abgeordnete für sich selbst treffen.«

 

Die Rosbacher CDU hat in einer Presseerklärung zum "Gewerbepark Dickmühle" ablehnend Stellung bezogen und ergänzt:
»Unabhängig von der aktuellen Frage ist die CDU Rosbach stets der Meinung, dass nur das Ansiedeln von Gewerbe, das zu uns passt (vor allem Mittelstand mit hoher Dichte qualifizierter Jobs) einen Benefit für die Stadt mit sich bringt. Herrn Albers sog. "Stadtentwicklung" weicht bereits insofern weit von unseren Vorstellungen ab, weshalb er mit der CDU Rosbach keine Mehrheit erlangen wird.«

Stellvertretend für die Rosbacher FDP meint deren Fraktionsvorsitzender, Hans-Otto Jacobi:
»[Z]unächst danke ich Ihnen für das Senden Ihrer Überlegungen zu dem nicht nur Sie beunruhigenden und bislang von dem Rosbacher Bürgermeister unterstützten lediglich eventuellen Planungsvorhaben eines ›Gewerbepark Dickmühle‹ in der von einem Investor vorgesehenen Größe. Ohne jegliche vertiefende inhaltliche Diskussion oder Beschlussfassung in einem städtischen Gremium erfolgte bis heute ausschließlich eine Präsentation seines Vorhabens durch den Investor sowie das Besichtigen eines ebenfalls von ihm errichteten parallelen Gewerbeparks in Rodgau. Dieser Verfahrensablauf ist zumindest bemerkenswert und Sie dürfen sicher sein, dass nicht ein Investoren-Interesse, sondern städtische Überlegungen mit dem Einbeziehen der Belange von Bürgerinnen und Bürgern für die FDP in Rosbach und Rodheim entscheidend sein werden.
Eine Vielzahl von Aspekten bleiben bei den noch bevorstehenden Diskussionen und Entscheidungen der Gremien zu berücksichtigen. Neben Einnahmemöglichkeiten für die Stadt und möglichen Entscheidungen des Regionalverbandes sind dies vor allem Auswirkungen auf die Belastungen durch Verkehr, mangelnder zur Verfügung stehender adäquater Wohnraum sowie Landschaftsverbrauch und Natur.  Sie dürfen davon ausgehen, dass nicht nur bei den Freien Demokraten ein hohes Maß an Skepsis gegenüber der vorgelegten Planung vorliegt. Statt eines ›Schnellschusses im Schweinsgalopp‹ fordern wir breite und fundierte Diskussionen, in die auch Bürgerinnen und Bürger einbezogen werden.«

Hier finden Sie die Selbstvorstellungen der einzelnen Kandidaten zur Rosbacher Bürgermeisterwahl 2018 sowie verwandte Presseberichte:

Alber, Thomas: CV auf den Seiten der Stadt Rosbach

FNP vom 23.8.18; Gießener Allgemeine, WZ vom 23.10.18;

Als Bürgermeister seit 2013 sind seine Versuche, Logistikzentren auf dem Gebiet der Dickmühle zu etablieren, hinlänglich bekannt.

Jacobi, Hans Otto: Kandidaten-Webseite der Rosbacher FDP

WZ vom 22.10.18;

Als Rodheimer tritt er für ein Wachstum mit Augenmaß und Gewerbeflächen mit hohem Steuerertrag ähnlich dem Friedrichsdorfer Modell ein, s.a. weiter oben auf dieser Seite.

 

Käding, Christoph: Kandidaten-Homepage

WZ vom 19.05.2018; WZ vom 5.10.18; WZ vom 24.10.18;

Die Freien Wähler haben sich laut mehreren Zeitungsberichten für Käding und Maar ausgesprochen.

Maar, Steffen: Kandidaten-Homepage

FNP vom 8.8.18; FR vom 2.10.18; WZ vom 30.9.18; WZ vom 8.10.18; WZ vom 18.10.18; WZ vom 24.10.18

Maar hat sich am deutlichsten für einen weitgehenden Erhalt der Rosbacher Streuobstwiesen und Ackerflächen ausgesprochen und wird von der CDU, Bündnis 90/Grüne und den Freien Wählern unterstüzt.

Hier seine Antworten auf unsere 5 Fragen zur Zukunft der Dickmühle und verwandten Themen:

1) Angenommen, Sie werden zum Bürgermeister gewählt und können Ihre Ideen für Rosbach uneingeschränkt durchsetzen. Wie sieht das Gebiet an der Dickmühle dann gegen Ende dieser Amtszeit aus?
Maar: Für das Gebiet Dickmühle liegt eine aktuelle Planung im RegFNP vor. Bebauungen würden im Falle meiner Wahl bis zum Ende meiner ersten Amtszeit maximal in dem dort bereits vorgesehenen Umfang durchgeführt.

2) Die Kirchen und Naturschutzverbände in der Wetterau haben eine Erklärung zugunsten des Erhalts von Naturräumen und landwirtschaftlichen Flächen und gegen zusätzliche Bodenversiegelung verfasst (https://dekanat-wetterau.ekhn.de/angebote-themen/gesellschaft/aktionsbuendnis-bodenschutz-wetterau.html).Wie stehen Sie zu dieser Erklärung? Leiten Sie aus ihr etwa Maximen für Ihr politisches Handeln ab oder kritisieren Sie sie im Ganzen oder Einzelnen?
Maar: Auch ich halte das Ausmaß der Bodenversieglung in den letzten Jahren für bedenklich. Ich bin deshalb für eine moderatere Entwicklung, als dies bislang in Rosbach der Fall war. Wir müssen mit den uns zur Verfügung stehenden Flächen sparsam umgehen.

3) In die nächste Amtszeit des Rosbacher Bürgermeisters wird voraussichtlich auch eine Neuverhandlung des Regionalen Flächennutzungsplans (RegFNP) fallen. Für welche Ziele werden Sie sich dabei einsetzen?
Maar: Bei der Aufstellung des RegFNP wäre mir wichtig, dass dort neben dem "Wachstum in die Fläche" auch Planung für den dauerhaften Schutz der Natur, die Verbesserung des ÖPNV (um unsere Straßen zu entlasten) sowie für die Weiterentwicklung und Aufwertung von bereits versiegelten Flächen Eingang finden.

4) Welche Weichenstellungen können und wollen Sie als Bürgermeister im Hinblick auf die überörtliche Infrastruktur in den Bereichen Verkehr, Digitalisierung und Ausbau des ÖPNV setzen? Sehen Sie hierbei Spielräume für eine Zusammenarbeit mit den Nachbarkommunen?
Maar: Die von Ihnen angesprochen Bereiche lassen sich nur in Kooperation mit den Nachbarkommunen verbessern. Wir müssen dringend versuchen den Straßenverkehr durch gute ÖPNV-Angebote, Radwege oder Digitalisierung (Telearbeit) zu verringern.

5) In der Politik sind oft zahlreiche Güterabwägungen zu treffen; dies beginnt häufig schon auf lokaler Ebene. Welchen Zielen räumen Sie im Konfliktfall Priorität ein? (Ein paar mögliche Stichworte: Arbeitsplätze, Steuereinnahmen, Landschaftsschutz, Klimaschutz, Wohnungsbau/bezahlbares Wohnen, Lärmschutz, Wohnklima, geschlossenes Ortsbild, kinderfreundliche Stadt, Straßenbau, ÖPNV-Verbindungen, Stärkung der Agrarbetriebe und des Kleingewerbes usw.)
Maar: Güterabwägungen sind immer im Einzelfall zu betrachten. Grundsätzlich stehe ich immer für die nachhaltige, langfristige Alternative; also Generationengerechtigkeit vor schnellem Profit.

Thiel, Christian: Kandidaten-Homepage

Laut dem »Mittelhessen-Boten« vom 24.10.18 spricht sich Thiel für eine Kombination von Naturschutz und Stadtentwicklung aus und nennt hierbei Essen und andere »Kohlenpott«-Kommunen als Vorbild.

Vergleichende Darstellungen finden Sie im Bericht der Wetterauer Zeitung über die Podiumsdiskussion vom 11.10.2018 und einem Positionsvergleich im »Mittelhessen-Boten« vom 24.10.2018 (leider nicht online einsehbar). Von verschwundenen Wahlplakaten handelt ein Kurzbeitrag in der Wetterauer Zeitung vom 12.10.18.

 

Wir bitten um Entschuldigung, dass wir mit Sicherheit nicht alle verfügbaren Seiten und Berichte zur Rosbacher Büergermeisterwahl 2018 vollständig haben recherchieren können. Dazu ist die Vielfalt im Netz einfach zu groß! Wir haben uns dennoch um ein möglichst ausgewogenes Tableau bemüht und sind immer dankbar für entsprechende Hinweise auf fehlende Informationen.

 

Am 11.11.2018 wurde Steffen Maar mit 54,3 % der Stimmen zum Nachfolger von Thomas Alber als Bürgermeister der Stadt Rosbach v.d.H. gewählt. Wir gratulieren ihm dazu und wünschen ihm eine gute Hand und viel Glück für sein Amt. Wir hoffen zugleich auf eine Fortsetzung der gutnachbarschaftlichen Zusammenarbeit der Städte Friedrichsdorf und Rosbach in allen Belangen. Mögen damit auch an der Dickmühle wieder ruhigere Zeiten einkehren!